Einmal kurz, mit Kunstblick

Nirgendwo kann man besser Falten zählen als vor dem Riesenspiegel des Friseurs. Das deprimiert manche Zeitgenossen. Damit ist Schluss, sagte sich die kunstsinnige Chefin des Taxhamer Frisiersalons Nermina und setzt ihrer Klientel kurzerhand Kunst vor die Nase. Das hält von melancholischer Selbstbeobachtung ab. Einige finden die Skulptur schön, andere nicht. Was zu teils leidenschaftlich geführten Disputen über Kunst und Nichtkunst führt. Den Kulturbewegten freut’s und fordert das Personal. Schließlich muss die flexible Gestalterin der Haarlandschaft zumindest zwei Positionen parat haben um die Kundschaft gut bei Laune zu halten. Einmal kurz, mit Kunstblick weiterlesen

Katharina strahlt

Die zwanzigjährige Flachgauerin studiert Politologie an der Uni Salzburg und beschäftigt sich gerade mit der Archivierung von Bildmaterial aus dem Leben des Philosophen Leopold Kohr, als ich eintrat. Beschienen von der herbstlichen Mittagssonne saß die junge Frau im Hörsaal Nr. 221 der Leopold-Kohr-Akademie. Alleine von dem Bild war ich schon begeistert. Dann, im anschließenden Gespräch offenbarte sich mir eine ernsthafte, konzentrierte, freundliche und offenbar blitzgescheite Person. Werden es die jungen Tiger schaffen die Visionen Leopold Kohrs bis in das letzte Gemeindeamt des Landes zu tragen um Katharina strahlt weiterlesen

„fairkehr“ erhält Förderpreis

Mobilität hat uns Freiheit und Wohlstand gebracht. Jetzt aber geht sie uns an den Kragen. Die Innitiative des Elsbethener Erik Schnaitl will Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Der Vormachtstellung des motorisierten Verkehrs werden Natur, Lebensraum, Gesundheit und letztlich auch Leben geopfert. „Damit muss Schluss sein“ sagt fairkehr > und tritt seit 2007 mit spektakulären Aktionen für Gleicheit im Verkehr ein. „fairkehr“ erhält Förderpreis weiterlesen

Marie Hoppe liebt ecce

Wer sich an eisigen Wintertagen einen im Backrohr vorgewärmten Stein in die Manteltasche steckt, fühlt sich gleich besser vor Kälte geschützt. So eine wärmende Energie steckt auch in der Regieassistentin und Produktionsleiterin der Theatergruppe „ecce“ Marie Hoppe. Ich traf sie am 14. September 2010 anlässlich einer Vernissage > im alten Feuerwehrhaus in Freilassing. Sie lehnte mit ihrer Mutter, „Mam Micha“ am Eingang wo mich Ihre offensive Freundlichkeit Marie Hoppe liebt ecce weiterlesen

Filmteam auf Kohr’s Spuren (update2)

Dreharbeit zur TV-Doku „Small is beautiful – Rückkehr zum menschlichen Maß – Leopold Kohr“
(Sendetermin: 26. März, 2011, 14:00 Uhr im 3sat. Im ORF: Osterwoche bei Menschen&Mächte)

Der Film zeigt Leben und Wirkung des alternativen Nobelpreisträgers Leopold Kohr und ist 2011  in der ORF-Sendereihe „Menschen & Mächte“ zu sehen. Unter der Regie des steirischen Regisseurs Alfred Ninaus entsteht eine Doku über die weltweiten Aktivitäten Kohr’s – der 1983 für sein gesamtwissenschaftliches Werk „Rückkehr zum menschlichem Maß“ den Alternativen Nobelpreis erhielt.
Zur Zeit befindet sich das Filmteam (Bild) auf den internationalen Schauplätzen von Leopold Kohr’s Wirken wie: Filmteam auf Kohr’s Spuren (update2) weiterlesen

Kunst im „Alten Feuerwehrhaus“

Dienstag, 14. September 2010, 19:30 Uhr
im „Alten Feuerwehrhaus“ Freilassing, Lindenstraße 5

Drei KünstlerInnen nähern sich der Natur auf ganz unterschiedliche Weise. Der Holzkünstler Rainer Brunnauer, die über 90 jährige Malerin Charlotte Raufer und die Laufener Künstlerin Christine Smaczny > zeigen ihre Werke. Die Ausstellung dauert vom 14. – 19. September 2010. Wochentags von 14:00 – 18:00 Uhr, Samstag & Sonntag von 12:00 – 16:00 Uhr. Veranstalter: Kulturverein Freilassing

Der Sepp geht heute heim

Um eine handvoll suspektes Gewebe los zu werden habe ich mich am 1. Juli 2010 eingefunden. Mit Eindrücken, Geschichten und Einsichten voll beladen kehrte ich heim und  schlürfte gerade mal 9 Tage später meinen geliebten türkischen Kaffeee in Ali’s Kebab > zu Taxham.  Zuvor durfte ich den Sepp kennenlernen, ein Tonwunder erleben und die Gastfreundschaft besonderer Menschen genießen.

Irgendwann nach der OP kehrten meine Sinne zurück und ich verstand allmählich wieder, was ich sah.  Der Sepp lag nicht weit von mir. Rechts von ihm teilte ein hohes Kassettenfenster das grüne Blättergewirr des gegenüberliegenden Parks in 7 gleichzeitig ablaufende Filme.  In einem erschien gerade ein koboldartiges Wesen, das den Mund auf und zu klappte und heftig mit den Augen rollte. In einem anderen formte das Wechselspiel von Licht, Schatten und Wind einen Elefanten mit hochaufgerichtetem Rüssel aus dem Blattwerk. Während das nach Mücken schnappende Baumwichtel von Film Nr. 6 auf Film Nr. 4 kletterte, regte sich plötzlich etwas unter der Decke des Nachbarbettes. Sepp erschien. Erst ein schlohweißes, von grauen Strähnen durchzogenes Haarbüschel, dann sein breit grinsendes, von 94 Lebensjahren zerfurchtes Gesicht. Der Sepp geht heute heim weiterlesen

Taxhamer Zapfenstreich

Gestern,  an der Ettrich-Straße in Taxham. Der beinahe bis zum Stamm zubetonierte  Nadelbaum hat beschlossen seinen Nachwuchs auf Beton zu setzen. Etwa 30 Zapfen habe ich gezählt von denen die meisten kerzengerade auf dem undurchdringlich harten Grund gelandet sind. Was für eine Verschwendung, denke ich. Aber „viel“ gehört zur  Überlebenstaktik der Natur.  Viele Menschen bringen die Taxhamer Zapfenstreich weiterlesen