Kampf gegen die Gier

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Michael Breisky verweist in seinem Buch: „Halbzeit im Kampf gegen den Mammon“, auf das Bild einer Gesellschaft die gerade erschöpft zu verharren scheint um nach gut einem Jahrhundert technokratischer Übertreibungen neue Kräfte zu mobilisieren.

Während der europäische Kahn mühsam an den Klippen der Entsolidarisierung entlang schrammt, die gobalen Finanz- und Wirtschaftssysteme an ihrer schieren Komplexität zu scheitern drohen, macht sich eine erstarkende Zivilgesellschaft auf, den Staaten Verantwortung abzunehmen um neue Wege des Miteinanders zu erproben. „Diesmal ohne Gier“, versprechen die Protagonisten der Gemeinwohl-Ökonomie und engagieren sich mit vollem Einsatz für eine neuen Art des solidarischen Zusammenlebens.

In diesem Szenario erscheint Michael Breisky’s Buch wie ein Kompass in der täglichen Informationsflut. Es hilft aktuelle Ereignisse, Bewegungen und Entwicklungen einzuordnen, zu bewerten und zu einer eigenen Position zusammen zu führen. Dem Text merkt man an dass ihn ein Jurist und Diplomat verfasst hat. Distanziert, aber nicht unterkühlt, manchmal punktuell struktuiert wie ein Verhandlungsprotokoll und dann wieder verbindlich wie ein Zwei-Augen-Gespräch am Kamin. Das Buch liest sich gut und ist eine wertvolle Ünterstützung für ZeitversteherInnen, Veränderungswilligen und politischen wie journalistischen MeinungsbildnerInnen. Es erschien am 14. Oktober 2015, hat 236 Seiten (Softcover) und kann bei Amazon um 19,20 Euro gekauft > werden. (kama)

Zum Autor:

mbreisky2201940 in Lissabon geboren, studierte Michael Breisky > in Wien Rechtswissenschaften (Dr. juris), absolvierte dort die Diplomatische Akademie und trat 1967 in den Höheren Auswärtigen Dienst des Österreichischen Außenministeriums ein. Erste Auslandsverwendungen brachten ihn nach Rio de Janeiro, Oslo und Nairobi/UNEP. Zunächst als Generalkonsul in Mailand (ab 1982) und später als Leiter der Südtirol- und Südeuropa-Abteilung im Österreichischen Aussenministeriums (bis 1993) war M.B. intensiv mit der Südtirol-Politik befaßt und hatte auch massgeblichen Anteil an der 1992 erfolgten Beilegung des seit Jahrzehnten anhängigen Streits mit Italien. Seine Beschäftigung mit den Grundsätzen von Minderheitenschutz, Autonomie, Regionalismus und Ethik waren Anlass für wissenschaftliche Arbeiten zu diesen Themen und zu führten ihn schon damals zu einer Auseinandersetzung mit den Lehren des Philosophen Leopold Kohr.

In den Jahren 1993 bis 1999 war M.B. österreichischer Botschafter in Irland und hatte somit Gelegenheit, neben der intensiven Beobachtung des Nordirland-Konflikts auch das irische Beispiel einer optimal genutzten EU-Mitgliedschaft zu studieren. Anschließend war M.B. bis Ende 2002 als Leiter der Amerika-Abteilung im Wiener Aussenministerium mit dem breiten Thema Transatlantischer Beziehungen befaßt.
Sein letzter diplomatischer Posten (bis 2005) war der des österreichischen Generalkonsuls in New York, wo er eine sehr komplexe Kolonie von Auslandsösterreichern sowie die dortigen jüdischen Organisationen zu betreuen hatte.
Nach Beendigung seiner aktiven Dienstzeit beschäftigte sich M.B. verstärkt mit Forschungs- und Vortragstätigkeit zu Grundsatzfragen im Vorfeld der Politik. Neben den hier angeführten Büchern ist dabei seine Vortragstournee an mehreren chinesischen Universitäten im Jahr 2008 hervorzuheben.

M.B. lebt heute mit seiner Frau Louise in der Nähe Salzburgs bzw. in Wien