Buch: Zukunftsfähige Planung …

Wieviel Kohr braucht die City? Das Buch zur Tagung.
Der Gigantomanie technokratisch geplanter Städte, ihren Defiziten an Lebensqualität, ihrem täglichen Verkehrskollaps, den tristen Slums in den Vorstädten und den gesichtslosen Massenunterkünften zwischen Stadtautobahnen setzte Leopold Kohr schon Ende der 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts die Vision der fußgängerfreundlichen Stadt, der stadtteilorientierten Infrastrukturplanung, die Rolle der Architektur in der Gestaltung geselligkeitsfördernder Wege und Plätze, Winkel und Gässchen entgegen. Mit der Forcierung von Fußgängerzonen, der Nähe von Wohnen und Arbeiten und einer konsequent betriebenen Stadtteilorientierung mit dezentralisierter Infrastruktur propagierte Kohr das menschliche Maß als Maßstab für Lebensqualität schon zu einer Zeit, als Geschwindigkeitswahn und Fortschrittsgläubigkeit gerade volle Fahrt aufnahmen.

Anlässlich seines 100. Geburtstages organisierte die Leopold Kohr Akademie die Tagung „Zukunftsfähige Stadt- und Verkehrsplanung. Wieviel Kohr braucht die City?“ Integrativer Bestandteil einer zukunftsfähigen Stadt- und Verkehrsplanung muss auch die soziale Infrastrukturplanung, präventive und partizipative Gemeinwesenarbeit sein, da das beste Stadtplanungs- und Verkehrskonzept in Stadtteilen, die zu sozialen Brennpunkten wurden, nicht umsetzbar sind. Stadt- und Verkehrsplanung war viel zu lange schon eine Planung für den reibungslosen Kraftfahrzeugverkehr, in dem die Mobilität des Fahrzeugs im Mittelpunkt der Überlegungen stand, und nicht der Mensch, sein soziales Umfeld, sein Lebenslauf inmitten der Generationen, und dessen Mobilität, das „Gehzeug“, oder wie Leopold Kohr es nannte „die fußläufige Erreichbarkeit“. In diesem Sinne sollten bei dieser Tagung alle Aspekte einer zukunftsfähigen Stadt- und Verkehrsplanung zumindest angesprochen werden.

Mit Beitragen von Hermann Knoflacher, Andreas Feldtkeller, Fritz Kobi, Heinz Kloss, Raimund Gutmann,  Günther Witzany und Erik Schnaitl

Inhalt:

Günther Witzany
Einleitung: Zur Aktualität von Leopold Kohrs Buch „Probleme der Stadt“
Hermann Knoflacher
Warum Leopold Kohr Verkehr und Stadt besser verstanden hat als die Experten
Andreas Feldtkeller
Kleinteilige Nutzungsmischung und kurze Wege
Fritz Kobi
Das Berner Modell: Koexistenz als Prinzip der Straßenplanung
Heinz Kloss
Wie können die Ideen Leopold Kohrs in Salzburg realisiert werden ?
Raimund Gutmann
Sozialraumorientierung und Stadt(teil)entwicklung – Zur Stärkung der sozialen und
lebensweltlichen Kompetenz der Zukunftsstadt
Günther Witzany
Nur generationengerechtes Planen und Bauen ist zukunftsfähig
Erik Schnaitl
Fairkehr – Verein zur Förderung verkehrspolitischer Bewusstseinsbildung

Das Buch kann zum Preis von 19,80 Euro via E-Mail beim Herausgeber Dr. Günther Witzany bestellt werden.

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