Seit es ihn gibt, führt der Mensch Krieg gegen die Natur. Alle wollen ihm ans Leder. Hemmungslos wuchernde Bäume, aufdringliche Winzlinge wie Ameisen, Käfer und Insekten, Moose, Flechten und Pilze von Herrenpilz bis Fußpilz … eine lange Liste von Konkurrenten die uns 24 Stunden am Tag belauern und am liebsten von ihrem Planeten verjagen würden.
Nur Katzen nicht, die haben uns kurzerhand versklavt. Zwangen uns für sie Katzenfutterfabriken zu bauen, die Katzenklappe zu erfinden und ein Heer von spezialisierten Veterinärmediziner zu beschäftigen. Das zeigt: Die Natur ist schön aber hinterlistig. Und zuviel von ihr macht depressiv. Viel Wald macht Russen zu Säufer, Auf viel Wiese treibt dich das Krabbelzeug zum Wahnsinn. Zuviel Berg lässt die Menschen verstummen. Macht sie mißmutig und mißtrauisch.
Mit Beton, Asphalt, einer strengen Wachstumsordnung und Riesenmengen an Energie halten wir die Natur auf sichere Entfernung. Das meiste wenigstens. Das unmittelbar Brutale, wie die aus dem Boden herausbrechende Vegetation, zum Beispiel, oder die gewaltigen Klimaereignisse mit Eiseskälte, Hitze und Sturm. Mit dem was wir von ihr nicht sehen, den Myraden von Kleinstlebewesen in und auf unseren Körpern, mit denen haben wir uns im Laufe der Jahrtausende zwangsläufig arrangiert. Die uneinsichtigen, noch halbstarken oder kooperationsunwilligen Mikroben bekämpfen wir in einem barbarischen Krieg indem eine Unzahl verbündeter Zellstämmen unter „friendly fire“ geraten. Oh ja, wir sind im Krieg mit der Natur. Unsere Hauptwaffe ist die Vernunft. Mit ihr trocknet weltweit ein Riesenheer von Technikern Seen aus, verändern das Klima, begrünt Wüsten und schickt Satelliten in den Orbit. Nur ein paar Kollaborateure, wie der malende und fotografierende Lebenskünstler Peter Mayr aus Rainbach im Mühlviertler Kernland erkennen die wilde Schönheit und Macht des lauernden Feindes wie er geduldig darauf wartet bis zwei, drei Sommer die Wiesen nicht gemäht und keine Bäume mehr gefällt werden.
Titelbild: Morgenstimmung im Mühlviertler Kernland an der Grenze zu Tschechien. Foto: Peter Mayr >
ein super foto!!!