Horst Prem im Shakespeare

longboard225Donnerstag, 22. Oktober 2009
Um Äpfel zu kaufen ging ich auf den Salzburger Schrannenmarkt und um eine spannende Begegnung reicher kehrte ich nach Taxham zurück.
Das Plakat vor dem „Shakespeare“ lockte sinngemäß mit 21 m2 Kunst verteilt auf 14 Bilder von Horst Prem. Tatsächlich traf ich ihn an und kam in den Genuss einer Privatführung. (Bild links: Horst Prem mit seinem Longboard. Prems Bilder sind klarer und schmerzhafter geworden. Nicht mehr jener Horst Prem der lustvoll aufsaugte was ihm seine Zeit vor die Füße warf. Was seine Umgebung an ihn emitierte sammelte er ein und gab es in seinem Sinne geordnet oder chaotisiert wieder aus. Als seltsame Lichtschale. als wütend beschädigtes Foto oder als verstörende Performance. Dem konnte man sich noch entziehen und als Output einer ziemlich schräg wahrnehmenden Existenz einordnen. Heute erschüttert die Leidenschaft mit der Horst Prem nach Ordnung sucht, sich mit dem Pinsel als Machete durch Dämonen hackt, mit schnellen, rhythmischen Strichen. So als hätte er keine Zeit zu verlieren noch in diesem Leben eine sichere Lichtung zu erreichen bevor ihn die Kraft verlässt. Und tatsächlich es handelt sich um jene Art Malerei die viel Substanz abzieht.

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Viele seiner Werke sind mit 180 Euro angeschrieben. So viel vermutlich wie der  Kassenarzt für eine Wurzelbehandlung vergütet bekommt. Für solche Deals ist der adrett wirkende Salzburger Kunstmarkt nicht zu gewinnen und auch sonst, um hier ganz nach oben zu gelangen fehlt Horst Prem die Eigenschaft der Kontrollierbarkeit. Das macht ihn für die Vermarktungs Strategen der Kunstszene zu unkalkulierbar. Glücklicherweise, denn so haben auch Leute wie ich die Gelegenheit, sich ein zeitgenössisches Werk von größerer Bedeutung ins Reihenhäuschen zu hängen.

Ab 12. Dezember 2009 sind  seine Bilder wieder in der  Galerie Shakespeare > zu sehen.

Ausstellung, Dezember 2012 in der Fabrik BBK600 >

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