Wo Asphalt zum Himmel wird

Auf dem Weg zu meiner Traffik in der Ettrichstraße treffe ich erst den freundlichen Fahrer vom Taxhamer Paketdienst der Post der mir über die Straße deutet, es sei was dabei für mich. Erfreut nehme ich das schon dringend erwartete Amazon Paket entgegen und gehe zufrieden mit Fürst Adam von und zu Liechtensteins Buch: „Der Staat im Dritten Jahrtausend“ > in der Tasche weiter. Plötzlich zerren bunte  Gehsteig Kritzeleien an meiner Aufmerksamkeit. Hingemalt von Kindern, die einer großen, dunkelgrauen Asphaltfläche nicht widerstehen konnten und sie kurzerhand zu ihrem Spiel- und Fantasiereich verwandelten. Ha, denke ich mir vergnügt, der finsterfärbige Gehsteig, das ist auch so eine Ordnung die gestört werden muss,  nicht immer und nicht von jedem, aber manchmal, als Echo auf jene magischen Momente wenn Kinder zur Welterschaffung antreten, da sollten wir hinschauen und andächtig erschauern. Es ist ein zaubrisches Irrlichtern das uns an jene Zeit erinnert wo wir noch keine Soziobots waren, darauf programmiert in Betonkammern zu leben, in 5 Sekunden einen Ampelstreifen zu überqueren und möglichst viel unnützes Zeug zu wollen. So entdeckt jeder auf dieser Welt in diesem Augenblick etwas anderes. Und über die Aussicht, aus den unterschiedlichen Wahrnehmungen der Menschen ein fortschrittlicheres Gemeinwesen zu entwickeln und zu erhalten, darüber erwarte ich mir Auskunft vom neuen Buch in meiner Tasche.

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